offene Arbeit
Nach einem streng regulierten Schulvormittag brauchen die Kinder dringend Freiräume für Bewegung, Entspannung und Freizeitaktivitäten. Der Hortaufenthalt bedeutet keine Verlängerung des Schulalltages, sondern soll ein Ausgleich zu Diesem darstellen. Unsere offene Hortarbeit bietet viele Möglichkeiten, auf unsere Kinder mit ihren verschiedenen Temperamenten, Verhaltensweisen und Gewohnheiten einzugehen. Dabei werden die Kinder in die Planung und Organisation des Tagesablaufes einbezogen, sie können ihre Wünsche und Vorschläge einbringen. Unsere Kinder haben in der offenen Arbeit immer eine aktive Rolle!
Alle Kinder haben eine Bezugserzieherin, die auch Ansprechpartnerin für Lehrer und Eltern ist und für die Entwicklungsdokumentation verantwortlich ist.
In unserem Alltag sieht dies so aus:
Die Kinder melden sich nach Unterrichtsende im Hort an. Anschließend können sie sich entsprechend ihren Bedürfnissen und Interessen im Kinderhaus frei bewegen. Rahmenbedingungen dafür sind durch entsprechende Zeitfenster und Raumregeln festgelegt. An der Magnetwand im Eingangsbereich, zeigen die Kinder mit Hilfe ihres Namenbuttons an, wo sie sich zum aktuellen Zeitpunkt im Kinderhaus befinden.
Unsere Kinderhausverfassung und die festgelegten Raumregeln setzen hierbei notwendige Grenzen. Die zuverlässige An- und Abmeldung der Kinder ist ebenso Grundvoraussetzung für die offene Arbeit.
Hausaufgaben im Kinderhort
Wir richten uns bei der Unterstützung der Kinder während der Hausaufgaben nach den Richtlinien der Schulordnung in Bayern. Gegebenenfalls wird mit den Lehrern Rücksprache gehalten. Die Unterstützung der Kinder ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Wir bieten den Kindern einen ruhigen Raum mit genügend Platz zum Arbeiten und entsprechender Beleuchtung. Die Kinder können sich zeitlich selbst organisieren. Hausaufgaben können vom Zeitpunkt des Ankommens bis spätestens 14:30 Uhr begonnen werden, damit alle Kinder um spätestens 15:30 Uhr fertig sind. Um 15:30 Uhr schließt das Hausaufgabenzimmer. Zu Stoßzeiten (bis ca. 14:00 Uhr) bieten wir den Kindern an, bei schönem Wetter im Garten oder bei schlechtem Wetter in der Bärenhöhle, betreut von einem Erzieher (bis zu acht Kinder) zu arbeiten. Kinder, die gut selbständig arbeiten können, dürfen während dieser Zeit auch einen der vier Arbeitsplätze im Lese(t)raum in Anspruch nehmen. An Tagen mit spätem Schulschluss öffnen wir zusätzlich den Fuchsbau. Dort können ebenfalls bis zu neun Kinder mit einem Erzieher zeitgleich arbeiten.
Für alle Räume müssen sich die Kinder im Hausaufgabenzimmer bei der zuständigen Erzieherin anmelden. Diese vermerkt die Anfangszeit, und wo das Kind arbeitet. Bei Fragen können sich die Kinder an die Erzieher im jeweiligen Raum wenden. Nach Beendigung der Arbeit kontrollieren Kind und Erzieher gemeinsam die Aufgaben. Werden Fehler gefunden, wird das Kind dazu angehalten, diese möglichst selbständig zu finden, und die passende Lösung einzutragen. Ist das Kind nicht dazu in der Lage, bleibt der Fehler als Rückmeldung an die Lehrkraft stehen. Die Kinder werden angehalten, im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten so sauber, ordentlich und zügig zu arbeiten, wie es geht. Dies ist natürlich für jedes Kind unterschiedlich. Hat das Kind entsprechend gearbeitet, alle seine Materialien dabei gehabt, und die Hausaufgaben vollständig beendet, bekommt es in sein Hausaufgabenheft einen Smiley, welchen es für einen Stempel auf der Grünen Karte eintauschen kann. In seltenen Fällen taucht auch einmal ein Smiley mit besonders großem Lachen auf. Dieser ist zwei Punkte wert und wird bei besonderen, für das Kind individuell herausragenden Leistungen, vergeben.
Alle Schüler haben ein Zeitfenster von einer Stunde Arbeitszeit. Die Arbeitszeit wird in der Liste vermerkt, ebenso wie das Kind gearbeitet hat, ob die Hausaufgaben vollständig waren, oder ob Material gefehlt hat.
Wir geben keine Lösungen vor, sondern erarbeiten mit den Kindern so weit es möglich ist, bei Schwierigkeiten die Aufgabe. Ist es dem Kind nicht möglich, mit dieser Art der Hilfestellung selbständig weiterzuarbeiten, wird nach drei Versuchen abgebrochen, oder erst etwas anderes bearbeitet. Schwierigkeiten werden im Hausaufgabenheft vermerkt. Ist nicht klar, was die Kinder genau aufhaben, liegt die letzte Entscheidung, in welcher Art und Umfang die Aufgabe bearbeitet wird, beim Kind. Es muss ja auch am nächsten Tag selbst für seine Arbeit Rede und Antwort stehen.
Freizeitgestaltung
Ein zweiter Schwerpunkt unserer Arbeit ist neben der Hausaufgabenbetreuung, die Freizeitgestaltung als Ausgleich zum Lernen. Eine wichtige Rolle spielen hier die Freispielzeit und der Aufenthalt im Garten. Unsere Hortkinder erhalten den größten Bewegungsradius aller Kinder im Kinderhaus, den sie nutzen, um sich sportlich auszutoben, sich in Kleingruppen zu verkriechen und „abzuhängen“ und sich in den Erfahrungsräumen gemeinsam zu beschäftigen.
Wir bieten, entsprechend den Wünschen und situativen Themen, die die Kinder bewegen, Aktionsgruppen und Projekte während der Schulzeit an. Die Anmeldung für die Aktionen erfolgt durch die Kinder täglich.
Am Freitag nutzen wir den Nachmittag für individuelle Angebote, vor allem für Aktionen, die sich die Kinder wünschen.
Feriengestaltung
In den Kinderkonferenzen fragen wir die Wünsche für Aktionen und Themen der jeweils bevorstehenden Ferien bei den Kindern ab. Anschließend beziehen wir die Kinder auch in die Planung und Organisation von gewünschten Programmen mit ein. Somit bieten wir den Kindern in der Ferienzeit ein abwechslungsreiches Ferienprogramm, entsprechend ihrer Interessen.
Sehr beliebt bei den Kindern sind dabei Tagesausflüge in die nähere und weitere Umgebung, Kinobesuche, Stadtbummel und Werk- und Bastelangebote, Kochen und Schnitzeljagd. Gerade die Durchführung von umfangreichen Projekten über mehrere Tage bietet sich in dieser Zeit an. Für eine gelungene Ferienbetreuung erhalten die Eltern das Ferienprogramm im Vorfeld zur verbindlichen Anmeldung des Kindes für einzelne Tage oder ganze Ferienwochen.